UNESCO-Weltkulturerbe in Georgien

Seit Jahrhunderten ist Georgien die Heimat zahlreicher historischer Bauwerke, Monumente und Sehenswürdigkeiten, die zu einem beträchtlichen Teil bis heute erhalten wurden. Jedoch werden neuerdings auch Traditionen und überlieferte Bräuche, zum Weltkulturerbe gezählt.

Schauen wir uns die Objekte des UNESCO-Weltkulturerbes in Georgien näher an.

UNESCO-Welterbe Objekte in Georgia: Bagrati Kathedrale und Gelati Kloster

Die Bagrati Kathedrale und das Gelati Kloster wurden 1994 in die UNESCO-Liste aufgenommen, beide befinden sich in Kutaisi.

Der Bau der Kathedrale von Bagrati, benannt nach Bagrat III. Bagrationi, dem ersten König des vereinten Georgiens, begann Ende des 10. Jahrhunderts und war bereits zu Beginn des 11. Jahrhunderts vollendet. Die bis heute erhaltenen Ruinen, im Zentrum von Kutaisi, wurden teilweise von den Türken 1691 zerstört.

Das Kloster Gelati wurde zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert erbaut und ist mit seinen wunderschönen Mosaiken und Wandgemälden, bis heute sehr gut erhalten.

Das Kloster von Gelati wurde vor mehr als 900 Jahren im Westen Georgiens erbaut. Im Mittelalter war es zeitweise die größte orthodoxe Klosteranlage und war ein wichtiges Zentrum für Bildung und Forschung. Die Klosteranlage gilt bis heute, als wichtiger Ort der Wissenschaft.

Viele wertvoll Ikonen und religiöse Relikte waren bis zur Sowjetzeit im Kloster ausgestellt, aber während des Bolschewistischen Regimes sind leider viele verschwunden, dennoch konnten die meisten Schätze gerettet werden.

UNESCO-Weltkulturerbe: Historische Bauwerke von Mtskheta

Die historischen Kirchen von Mtskheta, der ehemaligen Hauptstadt Georgiens, sind typisch für die mittelalterliche Baukunst der Kaukasusregion. Sie zeigen, die hohe Kunstvertigkeit und kulturelle Erbe, des alten Königreichs. Mtskheta war einst die alte Hauptstadt von Iberia, an dem Ort, wo das Christentum im Jahr 337 zur offiziellen Religion Georgiens erklärt wurde. Heute ist die Stadt immer noch die Residenz, der georgischen orthodoxen apostolischen Kirche.

Die Stadt wurde an einer strategisch günstigen Stelle errichtet, durch die nahe gelegenen Handelsstraßen entstanden bald, enge Beziehungen zu den Römern, Persern und Byzantinern. Dank der Handelsverbindungen konnte ein reger Austausch von unterschiedlichen Kulturen und Traditionen entstehen, sodass sich Mtskheta schnell zu einer internationalen Metropole entwickelte. Bis heute Mtskheta, als wichtiges kulturelles und spirituelles Zentrum des Landes.

Das Kloster des Heiligen Kreuzes von Jvari und Svetitskhoveli sind die wichtigsten Bauwerke der georgischen Architektur.

Das Kloster Jvari gilt als architektonisches Meisterwerk, es stammt aus den Jahren 585–604 v. Chr. Es liegt auf einem Hügel in der Nähe, der Stadt Mtskheta und wurde 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Legende besagt, dass die Pilger, die das Kloster besuchten und beim Beten Tränen vergossen hätten, und so wurde der nahegelegene See, der ,,See der Tränen“ genannt. Das Kloster selbst wurde nach dem Kreuz benannt. Es wird noch immer für wichtige religiöse Zeremonien genutzt.

Eine andere bedeutende christliche Kathedrale in Mtskheta ist Svetitskhoveli, die in den Jahren 1010 bis 1029 gebaut wurde. Es ist einer der wichtigsten Pilgerorte entlang der Seidenstraße und ist eines der meistbesuchten Touristenattraktion in Georgien.

UNESCO-Weltkulturerbe: Oberes Svaneti

Die Berglandschaft vom oberen Svaneti ist aufgrund seiner einzigartigen geografischen Lage, es ist eine außergewöhnliche Kombination aus Berglandschaft, übersät mit mittelalterlichen Dörfern. Aufgrund seiner einzigartigen Landschaft wurde Swaneti für viele Touristen eine beliebter Urlaubsort ist.

Die Region liegt am Oberlauf des Inguri-Flusses und besteht aus mehreren kleinen Dörfern, die an den Hängen der Berge, zwischen Schluchten und Alpentälern liegen,, im Hintergrund befinden sich, die schneebedeckten Berge. Die Region ist wegen ihrer typischen Wehrtürme bekannt.

Das Dorf Uschguli ist das bekannteste Bergdorf, der Region und ist die höchste Siedlung in Europa. Es liegt auf einer Höhe von 2300 m und es sind noch immer mehr als 200 Türme erhalten. Die Türme wurden sowohl als Wohngebäude, als auch als Verteidigungsanlagen gegen Eindringlinge genutzt. Heute leben in dem 2000 Jahre alten Dorf etwa 70 Familien. Im Winter ist die gesamte Region mit Schnee bedeckt, weshalb die Straße in die 44 Kilometer entfernte  Stadt Mestia häufig gesperrt ist.

Um nach Uschguli zu gelangen, benötigen Sie die robusten Jeeps, die in Mestia gemietet werden können. Die Straße führt durch mehrere Dörfer, in denen sich kleine Kirchen mit alten Relikten und Fresken befinden.

Swaneti ist eine der abgelegensten und unbekanntesten Gegenden in Georgien – ein wahres Paradies für Ski Begeisterte, Abenteurer und Öko-Touristen. Swaneti hat sich sein einstmaliges, mittelalterliches Aussehen bewahrt und die Zeit scheint an diesem Ort stehen geblieben zu sein.

Zwar ist die Anreise nach Swaneti nicht ganz einfach zu bewältigen, jedoch auf jeden Fall ist ein Besuch der Region sehr lohnenswert.

UNESCO-Weltkulturerbe in Georgien: Das immaterielle Kulturerbe Georgiens

Das immaterielle Kulturerbe gewann immer mehr an Bedeutung und wurde deswegen als erhaltenswert erachtet. Als Weltkulturerbe gelten kulturelle Ausdrucksformen, wie etwa Tanz, Theater, Musik und mündliche Überlieferungen, sowie Bräuche, Feste und Handwerkskünste. Die Liste wurde mit dem Ziel eingerichtet, das immaterielle Kulturerbe weltweit sichtbar zu machen und das Bewusstsein, um die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen zu stärken.

So wurde die traditionelle, Weinherstellung, die aus dem georgischen Dorf Qvevri stammt zum UNESCO-Welterbe erklärt. Die spezielle Herstellung der Qvevri praktiziert man in ganz Georgien, insbesondere in Dorfgemeinschaften, die ihre eigenen Rebsorten haben. Das Qvevri ist ein eiförmiges Tongefäß, das man zur Herstellung, Reifung und Lagerung des Weins verwendet. Es ist Tradition sein Wissen und seine Erfahrung der Qvevri-Herstellung und der Weinbereitung an die Familie, Nachbarn, Freunde und Verwandte weiterzugeben. Die Kinder lernen durch das Beobachten, wie sie die Weinreben pflegen, Weintrauben pressen, Wein gären, Ton sammeln und Qvevris herstellen. Der Wein hat für die Georgier bis heute eine sehr wichtige Bedeutung, so gelten die Weinkeller nach wie vor, als der heiligste Ort im Familienhaus. Die traditionelle Weinherstellung beeinflusst das Leben vieler Georgier und ist Teil ihrer Identität.

 

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